Ein großer Kfz-Versicherer bietet seinen Kunden ab 70 Jahren einen Beitragsrabatt, wenn sie ihre Fahrtüchtigkeit einer Prüfung unterziehen. Deren Ergebnis spielt keine Rolle, die älteren Kunden sollen lediglich für ihre Stärken und Schwächen sensibilisiert werden. Dies geschieht durch eine sogenannte Rückmeldefahrt mit einem*r Fahrlehrer*in. Der Rabatt gilt daraufhin dauerhaft, die Prüfung muss nicht wiederholt werden.
Spektakuläre Unfälle mit Seniorenbeteiligung schaffen es immer wieder in die Schlagzeilen. Seit Jahren wird daher über eine gesetzliche Verpflichtung zu regelmäßigen ärztlichen Checks älterer Fahreenden debattiert, wie sie beispielsweise in der Schweiz gilt. Welche Gefahr von betagteren Verkehrsteilnehmer:innen wirklich ausgeht, ist allerdings umstritten. Zwar sind sie nach Zahlen des Versicherer-Gesamtverbands vergleichsweise häufig Hauptverursachende von Unfällen – das Gleiche gilt allerdings für junge Fahrende, die zudem in der Tendenz schwerere Unfälle zu verantworten haben. Das Statistische Bundesamt ermittelte 2019, dass Seniorinn:en relativ selten an Unfällen mit Personenschäden beteiligt sind, wenn man ihren Bevölkerungsanteil danebenstellt.