Alkoholisierte Autofahrer sind allein in Deutschland für rund 300 Verkehrstote und mehr als 13.000 Verletzte jährlich verantwortlich. Zudem fallen die Verletzungen bei alkoholbedingten Unfällen im Durchschnitt deutlich gravierender aus als beim Rest der Verkehrsunfälle. Keine Frage: Alkohol am Steuer ist ein Problem für die öffentliche Sicherheit. Der Versicherer-Gesamtverband GDV hat sich des Themas nun angenommen und fordert, europaweit alle Neuwagen künftig mit Alkohol-Wegfahrsperren auszurüsten, sogenannten Alkolocks. Vor dem Start des Motors muss dann zunächst „gepustet“ werden, und nur wenn die Apparatur einen Wert von beispielsweise unter 0,5 Promille misst, wird der Wagen freigegeben.
„Bei einer Trunkenheitsfahrt über 1,6 Promille ist zum Bestehen einer MPU grundsätzlich auch ein Abstinenznachweis über einen Zeitraum von 6 Monaten oder 1 Jahr zu führen. Beim Einsatz von Alkolock würde es genügen, die Abstinenz auf die Dauer der Fahrt zu begrenzen, ohne eine dauerhafte Änderung des Trinkverhaltens durchzuführen“, so erklärt Rechtsanwalt Christian Funk von der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht im Deutschen Anwaltverein (DAV).
Im Rahmen der aktuellen Debatte um Dieselfahrverbote und Tempolimit, der nächste Aufreger für Autofahrer auf den Straßen? Der DAV hält die GDV-Idee für übertrieben: „Für Privatfahrten ist das völlig unverhältnismäßig“, findet Funk. Sinnvoll könne es aber bei Berufskraftfahrern sein, die eine besonders hohe Verantwortung trügen.