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Steigende Kosten und neue Herausforderungen: Kfz-Versicherungen im Jahr 2024

Die Kfz-Versicherungen stehen auch im Jahr 2024 vor einer schwierigen finanziellen Lage. Hauptursache sind die rapide anziehenden Preise für Ersatzteile und Werkstattleistungen. Doch abseits dieser offensichtlichen Faktoren gibt es weitere Kostenquellen, die nicht unbeachtet bleiben dürfen. Die Branche ist gefordert, Antworten auf die neuen Herausforderungen zu finden, ohne ihre Kundschaft mit zu hohen Beiträgen zu belasten.

Rekordwerte bei Marderschäden

Eine besonders auffällige Entwicklung zeigt sich bei den Marderschäden. Im Jahr 2023 summierten sich die Kosten auf 128 Millionen Euro – ein Zuwachs von 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Vor einem Jahrzehnt lag diese Summe noch unter der Hälfte, obwohl die Häufigkeit der Schäden ähnlich war. Fachleute führen dies auf die zunehmende Urbanisierung und die Besiedlung vormals naturnaher Gebiete zurück. Fahrzeughalter*innen sind daher gut beraten, in Präventionsmaßnahmen zu investieren. Dazu gehören spezielle Schutzvorrichtungen ebenso wie die regelmäßige Inspektion von Kabeln und Leitungen.

Autoteilediebstahl: Ein Problem kehrt zurück

Neben den Marderschäden bereitet auch der Autoteilediebstahl zunehmend Sorgen. Die versicherten Schäden stiegen im Jahr 2023 auf 124 Millionen Euro – ein Plus von 9 Prozent im Vergleich zu 2022. Auch wenn die Schadenssummen weiterhin unter den Höchstwerten der Mitte der 2010er-Jahre liegen, ist ein klarer Aufwärtstrend zu erkennen. Besonders gefragt sind teure Komponenten wie Katalysatoren, Navigationssysteme und Airbags, die auf dem Schwarzmarkt hohe Erlöse erzielen. Die steigenden Rohstoffpreise sowie die internationale Nachfrage nach Ersatzteilen verstärken diesen Trend. Fahrzeughalter*innen können mit Alarmsystemen und GPS-Trackern entgegenwirken.

Kaskoversicherung: Was sie abdeckt und was nicht

Die Kaskoversicherung bietet Schutz bei fest verbauten Fahrzeugteilen, die gestohlen werden. Wertgegenstände wie Smartphones hingegen fallen nicht unter den Versicherungsschutz und sollten deshalb niemals unbeaufsichtigt im Fahrzeug verbleiben. Auch bei Marderschäden greift die Kaskoversicherung, allerdings mit Einschränkungen: Manche Tarife decken nur die direkten Schäden ab, während andere auch Folgeschäden einschließen. Ein genauer Blick in die Versicherungsbedingungen sowie eine individuelle Beratung durch den Anbieter sind daher entscheidend.

Vorsorge und Information als Schlüssel

Die Entwicklungen in der Kfz-Versicherungsbranche zeigen, dass die steigenden Kosten für Reparaturen und Ersatzteile nur ein Teil des Problems sind. Zusätzlich belasten Marderschäden und Autoteilediebstähle die Bilanzen – und die Geldbörsen der Versicherten. Für Verbraucher*innen gilt: Präventionsmaßnahmen und eine sorgfältige Auswahl der Versicherungspolice können helfen, finanzielle Risiken zu minimieren. Ein regelmäßiger Austausch mit der Versicherung ist empfehlenswert, um individuelle Gefährdungslagen besser abzudecken. Letztlich profitieren beide Seiten – Versicherte wie Versicherer – von einem sichereren und effizienteren System.