Als computergeneriertes Audio vorlesen lassen.
Lesezeit: ca. 2 Minuten
Führungskräfte sehen sich zunehmend mit Regressforderungen konfrontiert. Unternehmen und deren Insolvenzverwalter:innen machen sie immer häufiger für Fehlentscheidungen und Versäumnisse haftbar. Dies belegen die aktuellen Zahlen der D&O-Versicherer (D&O steht für „Directors & Officers“), die der Branchenverband GDV erfasst hat.
Im Jahr 2023 mussten die D&O-Versicherer rund 2.200 Fälle regulieren, was einem Anstieg von 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die durchschnittliche Schadenssumme belief sich auf knapp 100.000 Euro, was zu Gesamtauszahlungen von 216 Millionen Euro führte – ein Zuwachs von 9 Prozent im Vergleich zu 2022. Diese Entwicklung ist Teil eines langjährigen Trends: Im Jahr 2019 betrug der D&O-Gesamtschaden noch 132 Millionen Euro.
Ursachen für den Anstieg
Die Hauptgründe für diese besorgniserregende Entwicklung sind gestiegene gesetzliche Anforderungen sowie eine mauer Konjunkturentwicklung. Da gegenwärtig kein wirtschaftlicher Aufschwung in Sicht ist und die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im ersten Halbjahr bereits um 25 Prozent angestiegen ist, erwarten die Versicherer eine weitere Zunahme der Schadenersatzforderungen gegen Manager:innen.
Eine D&O-Police, die als Sonderform der Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung fungiert, kommt zum Tragen, wenn versicherte Mitglieder eines Leitungs- oder Aufsichtsorgans wegen Pflichtverletzungen in Regress genommen werden.
Die derzeitige Lage verdeutlicht, dass Manager:innen sich zunehmend auf rechtlichen und finanziellen Druck einstellen müssen. Die Herausforderungen im wirtschaftlichen Umfeld und die damit verbundenen Haftungsrisiken werden in den kommenden Jahren voraussichtlich weiter zunehmen.
weiterlesen:
D&O-Versicherung: Manager werden öfter zur Kasse gebeten