Die Investmentgesellschaft BlackRock hat ein neues ETF aufgelegt und will damit an Nachhaltigkeit und ESG-Kriterien interessierte Anleger*innen gewinnen. Alle Argumente dienen dabei allerdings ausschließlich der Rendite und leider nicht einer progressiven Weiterentwicklung der Gesellschaft. Amelia Tan bei BlackRock Director für Sustainable Investments meint zum Beispiel: „Jenseits reiner Genderfragen haben Studien eine Beziehung zwischen einer LGBT-freundlichen Unternehmenskultur, also einer Unternehmenskultur, die Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender (LGBT) unterstützt, und höheren Aktienerträgen, einem höheren Unternehmenswert sowie einer höheren Produktivität und Rentabilität festgestellt.“ (Quelle)
Das es für LGBT-Personen ebenso gut wie für Heterosexuelle ist mit Ihren Lebensvorstellungen und -entwürfen akzeptiert zu werden scheint Frau Tan kein Argument oder überhaupt nur eine Benennung wert zu sein.
Familienfreundlichkeit und gute Arbeitsbedingungen sind für Personen und das gesellschaftliche Zusammenleben nicht wichtig, sondern lediglich um „qualifizierte Mitarbeiter an sich (zu) binden“ und „die Personalfluktuation reduzieren“. Es werden, wie so oft bei BlackRock, lediglich die monetären Auswirkungen betrachtet.
Doch widmen wir uns mal qualitativ dem neuen ETF „iShares Thomson Reuters Inclusion and Diversity UCITS ETF“ (ISIN IE00BD0B9B76) .
„Der Fonds strebt die Nachbildung der Wertentwicklung eines Index an, der aus rund 100 großen Unternehmen besteht, die jeweils nach ihren Werten in Bezug auf Diversität, Inklusion, Personalentwicklung und Neuigkeitskontroversen eingestuft werden.“
Welche Unternehmen sind das? Unter den 10 größten finden sich direkt der Lebensmittelgigant Nestlé, der Sportausrüster Adidas, der Konsumgüterhersteller Procter & Gamble und das Healthcare Unternehmen Roche. Im weiteren Verlauf ist Novartis, Linde, Unilever, Coca-Cola, Loreal, die Telekom, der Versicherer Allianz, Siemens, Samsung, Evonik, die Deutsche Post, Michelin, Citigroup, die Deutsche Bank, Vodafone, BMW, Daimler, Woolworth und viele weitere namhafte Firmen und Holdings.
Viele der Unternehmen stellen nicht-nachhaltige Konsumgüter her und sind Anhänger der Endlos-Wachstums-Ideologie. Mit Nestlé ist eine Firma vertreten, die die Wassergrundlagen vieler Menschen aktiv zerstört und gemeinsam mit Coca-Cola gern mal Gewerkschafter bedrohen, verschleppen oder erschießen lässt.
Fazit: Aus Sicht einer nachhaltigen Finanzanlage nicht zu empfehlen.